Hashimoto – Ursachen, Diagnose und Ernährung verständlich erklärt

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Inhaltsverzeichnis

Wenn deine Schilddrüse aus dem Gleichgewicht gerät, kann das viele Bereiche deines Alltags beeinflussen – vom Energielevel bis zur Haut. Hashimoto ist die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion und entsteht durch eine fehlgeleitete Immunreaktion, die das Schilddrüsengewebe chronisch entzündet.

Ziel dieses Beitrags: dir die wichtigsten Fakten zu Ursachen, Diagnose, Verlauf und vor allem zu wirksamen, alltagsnahen Behandlungs- und Ernährungsschritten an die Hand zu geben.

Was steckt dahinter: Autoimmunreaktion und Verlauf

Bei dieser Autoimmunthyreoiditis greift dein Immunsystem Schilddrüsenzellen an; langfristig sinkt die Hormonproduktion und es entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion. Manchmal steht zu Beginn kurzzeitig eine Schilddrüsenüberfunktion (Hashitoxikose) mit Herzklopfen und Schwitzen im Vordergrund.

Sehr hohe Jodmengen, etwa durch jodhaltiges Kontrastmittel, können Beschwerden triggern, im Alltag erreichst du solche Werte aber nicht über die Ernährung. Dennoch spielt die Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis eine wichtige Rolle, um einen möglichst milden oder schwachen Verlauf zu erreichen.

Wenn Salz, dann Jodsalz, betitelt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf seiner Webseite und teilt weiter mit: Die Schilddrüse benötigt Jod für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Diese wiederum steuern eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen.

Sicher diagnostizieren: Werte verstehen

Zur Diagnose gehören Anamnese, Tasten/Ultraschall sowie Blutwerte: TSH, fT4/fT3 und Antikörper (z. B. TPO-AK). Eine klare Wertetabelle hilft dir, Befunde einzuordnen; ein Werte-Rechner kann Trends sichtbar machen, ersetzt aber keine ärztliche Beurteilung.

Bei unklaren Beschwerden prüft dein Arzt auch Begleiterkrankungen wie Zöliakie

Therapie: L-Thyroxin korrekt einnehmen

Wenn die Unterfunktion feststeht, wird Levothyroxin (L-Thyroxin) dauerhaft ersetzt. Nimm die Tablette einmal täglich, idealerweise nüchtern, etwa 30 Minuten vor dem Frühstück, nur mit Wasser. So vermeidest du Wechselwirkungen (z. B. mit Kaffee, Calcium oder Eisen).

Regelmäßige Kontrollen optimieren die Dosis; so minimierst du Leistungsabfälle bis hin zu „arbeitsunfähig“ und brauchst in der Regel keinen Rentenantrag oder einen erhöhten Behinderungsgrad. Plane Frühstücksrezepte und deinen Essensplan mit genügend Abstand zur Einnahme.

Ernährung bei Hashimoto: sinnvoll statt Dogmen

Es gibt keine allgemeingültige Liste verbotener Lebensmittel bei Schilddrüsenunterfunktion. Was belegt hilft: eine entzündungshemmende, überwiegend pflanzenbetonte Kost mit guten Fetten (z. B. Omega-3), ausreichend Protein sowie wenig stark verarbeiteten Produkten und Zucker.

Spezielle Diäten (glutenfrei, laktosefrei, „Goitrogen-frei“) zeigen in Studien teils positive, aber heterogene Effekte; probiere individuell, was dir guttut.

Warum keine Haferflocken bei Hashimoto? Es gibt keinen generellen Bann. Haferflocken sind in vielen Ernährungstabellen und Essensplänen erlaubt; wichtig ist vor allem der zeitliche Abstand zur L-Thyroxin-Einnahme.

Wenn du möchtest, erstellen wir dir eine Ernährungstabelle und einen kompakten Ernährungsplan (PDF) für den Alltag.

Häufige Beschwerden und Fragestellungen aus dem Alltag

  • „Schilddrüse und dicker Bauch“: Wassereinlagerungen, Verstopfung und ein langsamer Stoffwechsel können den Bauchumfang erhöhen – gut eingestellte Werte helfen.
  • „Schilddrüsenunterfunktion Augen / Augenprobleme, Augendruck“: Trockene Augen und verschwommenes Sehen kommen vor; starker Augendruck sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Nackenverspannungen, „Schmerzen überall“: häufig unspezifisch; Bewegung, Schlafhygiene und stabile Werte lindern oft.
  • „Schilddrüse Schmerzen einseitig“: Einseitige, druckschmerzhafte Halsschmerzen sprechen eher gegen Hashimoto – bitte ärztlich prüfen lassen.
  • Neurologische Symptome: Verlass dich nicht auf neurologische Foren oder andere Internetquellen. Sehr selten gibt es die Hashimoto-Enzephalopathie (SREAT) mit Schüben, das gehört in erfahrene Hände.
  • Zusammenhang von Schilddrüse und Blase: Nykturie/Harndrang hat viele Ursachen; die Abklärung folgt einem festen Schema – lass das bitte ärztlich prüfen.
  • Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion: Setze auf Alltagstauglichkeit statt Perfektion – eine klare Essensplanung hilft dir, dranzubleiben.

Jana Götsch

Jana Götsch

Als Dipl. Kunsttherapeutin erkannte ich, wie eng Körper, Geist und Seele verbunden sind. Mein Fachwissen gründet auf einer soliden Basis medizinischer Inhalte aus der Kunsttherapie und diverser Aus- und Weiterbildung im Bereich Massage. Ergänzt durch speziellen Schulungen, Fachseminare und Vorträge.

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Als Dipl. Kunsttherapeutin erkannte ich, wie eng Körper, Geist und Seele verbunden sind. Mein Fachwissen gründet auf einer soliden Basis medizinischer Inhalte aus der Kunsttherapie und diverser Aus- und Weiterbildung im Bereich Massage. Ergänzt durch speziellen Schulungen, Fachseminare und Vorträge.

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